#ValleMaira Gardetta

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Tag11 – 7. Wanderung

Heute ist der letzte Quartierwechsel auf dem Plan. Das Auto stand nun 5 Tage ruhig und friedlich auf dem Parkplatz, denn die Straße zur zweiten Unterkunft ist so schlecht, dass wir sie nicht unnötig benutzen wollen.
Nach dem Frühstück verabschieden wir uns und los geht die Fahrt über die holprige Piste hinunter ins Tal. Da wir nun schon mal drin sind, im Auto, nutzen wir die Gelegenheit und fahren zu einem Pass hinauf, dem Col de Preit, als Ausgangspunkt für die heutige Wanderung. Eine Autofahrt, von der wir wissen, dass da die ein oder andere uns bekannte Person, das Fahrzeug verlassen hätte. Das Sträßchen ist zwar geteert, aber nur so breit, wie es zum Durchkommen eines Autos erforderlich ist, steil geht es am Fahrbahnrand bergab. Die letzten 2 Kilometer bis zum oberen Parkplatz sind nur einer begrenzten Anzahl PKW vorenthalten – wir haben Glück: als vorletztes Fahrzeug dürfen wir die Schranke passieren. Wir freuen uns auf die Wanderung auf die Hochebene Gardetta, dort waren wir vor 5 Jahren schon und müssen unbedingt nochmal diese herrliche Landschaft sehen. Da es dort oben ein Rifugio gibt, nehmen wir nur einen Rucksack mit Wasser mit, das wird schon reichen.

Zunächst sind recht viele Menschen um uns herum auf dem gleichen Weg wie wir, das sind wir schon gar nicht mehr gewohnt. Bald schon haben wir die anderen hinter uns gelassen, ist es doch für uns wichtig, dass niemand vor uns läuft! Sobald endlich Ruhe um uns einkehrt und wir wieder die wahnsinnigen Ausblicke in die unterschiedlichen Täler und über tolle Berge genießen können, kommen sie endlich! Murmeltiere, wir sind überzeugt, dass die Sorte von dieser Gegend hier nicht so scheu ist, wie die anderen. Fast schon scheint es, als ob sie mit uns spielen, sie bleiben stehen, beobachten uns, rennen nicht weg, fressen und erst, wenn irgendwo wieder eine laute Gruppe Wanderer auftaucht, schlüpfen sie schnell in Ihren Bau. Große dicke Tiere, die schon gut gefuttert haben für den Winterschlaf und eher schlanke Jungtiere, die noch weniger scheu sind. Das macht uns großen Spaß.

Als wir oben am Rifugio ankommen, setzen sich immer wieder Wolken vor die Sonne, die uns doch auf dem Weg hierher gnadenlos auf den Pelz gescheint hat. Als wir ein Jäckchen gegen die kühlenden Wolken anziehen wollen, stellen wir fest, dass in unserem Rucksack nur Wasser ist, und Müsliriegel, Tempos und 2 Regenschirme. Also müssen wir andere Mittel finden, die uns erwärmen. Die Wahl fällt auf Pasta und Polenta. Nachdem wir inmitten von vielen Wanderern und unzähligen Fahrradfahrern Rast gemacht haben, und die gute Organisation der Gastro bewundert haben, machen wir uns auf den Rückweg. Auf einem leicht geänderten Kurs geht´s zurück zum Auto.

Unsere Italienischkenntnisse beschränken sich auf Prego,Gracie und Bonnschorno. Allerdings sind diese 3 Worte mittlerweile so perfektioniert, dass italienische Wanderer uns immer wieder nach unserer freundlichen Begrüßung für ortskundig halten und nach dem Weg fragen.

Am späten Nachmittag erreichen wir „Lou Pitavin“ unser Posto Tappa. Zufällig haben wir das gleiche Zimmer, wie vor 5 Jahren, wir lieben es, denn völlig untypisch für den Baustil hier, ist eine Wand komplett aus Zirbenholz – das duftet so herrlich!
Im herrlich angelegten Garten entspannen wir und lesen und sind dankbar, hier zu sein.

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