#ValleMaira Refugio Viviere

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Tag8 – 5. Wanderung

Die letzten beiden Tage konnten wir kaum etwas unternehmen, da wir krank waren. Irgendwie hatten wir uns wahrscheinlich erkältet, da wir verschwitzt auf irgendeinem Gipfel rumstanden und die mitgeschleppten Jacken ignorierten. Am Ende sind wir uns einig – es kann an nicht an unserer eigenen Dummheit, sondern muss am fehlenden Gipfelschnaps liegen!

Kranksein ist ja sowieso nichts für uns, wir sind es nicht gewohnt. Und dann auch noch im Urlaub, mit so vielen Ideen für Touren im Gepäck. Was für ein Mist. Aber diesmal hatte es uns beide so erwischt, dass wir einfach mal nachgeben mussten. Krank in einer Hütte mit kaum Internet ist wirklich sehr langweilig und doof. Denn wenn man den ganzen Tag schläft, kann man nachts nicht mehr schlafen. Spontan fällt uns Martas Spruch über das Valle Maira ein: „Lebe im Rythmus der Natur“. Da alles irgendwie immer einen Sinn ergibt, vermuten wir, dass für uns die 2 Tage Bücher lesen, Gedanken machen und verwerfen und auszuruhen, zu einem Plan des Mairatales gehören. Aber jetzt ist mal genug davon!

Heute haben wir dann beschlossen, dass wir jetzt wieder zurück im Leben sind und haben uns aufgemacht, um wieder in den Bergen zu laufen.

Die Scuola lag so, dass man mal ein paar Meter eben laufen konnte. Das ist hier in unserem derzeitigen Quartier gar nicht möglich. Es geht also vom Start weg einfach nur bergauf. Herrlich, wie sich die Aussicht Meter um Meter verändert und erweitert, obwohl wir auf einem der Hauptwege laufen, treffen wir verhältnismäßig wenige andere Wanderer. Mario entdeckt einen Steinbock und wir bleiben stehen um ihn zu beobachten, so ein hübscher Kerl.
Vorbei führt uns der Weg an einer Alm, auf der Käse hergestellt wird. Es geht immer weiter bergauf. Die Pfiffe der Murmeltiere sind permanent zu hören, aber leider ist keines zu sehen.

Um die Mittagszeit sind wir 500 HM weiter oben, beschließen es nicht zu übertreiben und gehen wieder Richtung unserer Unterkunft. Wir reden uns gegenseitig ein, dass wir Helden sind und jeder andere es heute nicht einmal geschafft hätte, das Bett zu verlassen.

Zurück an unserer Unterkunft stellen wir fest, dass wir durch das wandern auf der selben Route kombiniert mit dem langsameren Tempo, unglaublich viele Impressionen bekommen haben. Dies ist bei anspruchsvolleren Touren oft nicht in diesem Umfang möglich. Wir genießen den Nachmittag mit Capucchino und Leckereien in unserer Unterkunft. Hier sind nicht nur die Hausgäste, sondern es machen hier tagsüber auch andere Wanderer Rast. Wie schon letztes Wochenende sind auch heute wieder zahlreiche Italiener hier. Deutsche sind hier im Valle Meira tatsächlich wenige. Uns fällt auf, dass es hier auch viele junge Menschen in die Berge zieht.

Am Ende sind wir echt froh gewandert zu sein. Die Begegnung mit dem Steinbock, der nur etwa 50 m entfernt unseren Weg kreuzte, war sicher ein Highlight. Wir freuen uns jetzt auf das Abendessen, dass hier ebenfalls sehr lecker ist.

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